Voices from Basel: Sabine Adam über die Arbeit eines PCO.

Der Professional Congress Organizer, kurz PCO, gehört zur Kernzielgruppe der MCH Guest Events. Doch was genau macht ein solcher Tag für Tag und wie muss man sich die Zusammenarbeit mit dem Team vom Congress Center und der Messe Basel vorstellen? Sabine Adam, Chief Key Account Officer bei Congrex Switzerland mit Sitz in Basel, hat es uns im persönlichen Gespräch verraten.

Frau Adam, wie müssen wir uns Ihren Arbeitsalltag vorstellen?

Unser Alltag ist geprägt von Termindruck und der Parallelität von verschiedenen Projekten. Dies macht unsere Arbeit sehr spannend, sie kann aber auch sehr anstrengend sein. Wir versuchen konstant, die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zu befriedigen und gleichzeitig diejenigen von unseren Lieferanten, unseren Sponsoren und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltungen im Auge zu behalten. Viele Aussenstehende glauben, dass dieser Job supercool ist und sehen nur, dass wir oft um die Welt jetten. Aber unser Beruf ist durchaus anspruchsvoll und beinhaltet sehr viel Detailarbeit, manchmal gar Knochenarbeit. Generell gilt: Die Organisation von Kongressen ist wie ein grosses Puzzle, wir müssen alle Teile korrekt zusammensetzen, um am Ende ein perfektes Ergebnis zu bekommen. Ähnlich wie auf dem Bau gibt es verschiedene Gewerke, die nahtlos ineinandergreifen müssen. Wenn eins davon nicht funktioniert, hat das Auswirkungen auf alle anderen. Aber anders als beispielsweise eine Bauabnahme ist der Termin, an dem der Kongress stattfindet, nicht veränderbar, weshalb alles punktgenau geliefert werden muss. Das ist vor allem für junge und unerfahrene Mitarbeitende oft wesentlich anstrengender, als sie es sich vorgestellt hatten.

Welche Berührungspunkte haben Sie dabei mit dem Team der MCH Guest Events?

Das Congress Center Basel ist ein Kongresszentrum, mit dem wir sehr häufig Kontakt haben und Teil eines ebensolchen Gewerkes. Ein sehr wichtiger Teil, da wir viele Dienstleistungen der MCH Group beanspruchen und das Zusammenspiel mit deren Team matchentscheidend ist. Für uns ist das sozusagen ein Heimspiel, wir kennen uns alle schon jahrelang und sind mittlerweile auch befreundet. Das vereinfacht die Zusammenarbeit, aber dennoch kann es manchmal herausfordernd werden, wenn neue Mitarbeitende aufeinandertreffen. Weil aber beide Seiten über eine Menge Erfahrung verfügen, konnten wir das bis anhin stets gut bewerkstelligen.

Welche Aspekte sprechen aus Ihrer Sicht für die Räumlichkeiten des Messe und Congress Center Basel?

Das Congress Center Basel ist ein kompaktes und sehr übersichtliches Kongresszentrum, welches sich hervorragend für Kongresse der mittleren Grösse eignet. Die Räumlichkeiten sind hell und modern ausgestattet. Nachdem auch die Halle 4.0 mit modularen Elementen versehen wurde, ist sie noch flexibler. Zusammen mit der Halle 4.1. bietet sie nun ideale Bedingungen für Events mit grösseren Begleitausstellungen.

Wie hat sich das wirtschaftliche Umfeld auf dem Platz Basel während der Akutphase der Pandemie und in deren Nachgang verändert?

Ich hatte am Anfang die Befürchtung, dass sich der Markt gar nicht mehr erholt. Umso überraschter bin ich darüber, wie schnell sich alles wieder zum Guten gewendet hat. Erstaunt hat mich, dass die Vorhersage, dass die Welt nun digital sei, sich doch nicht komplett bestätigt hat. Im Gegenteil, die Leute haben erkannt, dass persönlicher Kontakt sehr wichtig ist und dass ein digitaler Ausstellungsstand nichts oder nur wenig bringt. Natürlich müssen wir die bestehenden Formate überarbeiten, reines Frontal-Teaching kann man auch digital machen und Interessierte können sich das Gesagte von überall her anhören. Anders ist es jedoch bei Diskussionen, Workshops und grösseren Meetings, das alles geht nur von Mensch zu Mensch. Das Digitale hat zwar sehr viele Vorteile, aber wenn es um den echten Wissensaustausch und die gegenseitige Befruchtung geht, stösst man schnell an seine Grenzen. So gesehen war COVID-19 eine Erfahrung, die wir zwar nicht unbedingt gebraucht hätten. Aber auf der anderen Seite habe ich, wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen auch, sehr viel gelernt dadurch. Die Redewendung «Alles ist für etwas gut» scheint mir hier sehr zutreffend, denn wir sind gestärkt aus dieser Krise hervorgegangen.