Voices from Basel: Christof Klöpper über die Stärken des hiesigen Wirtschaftsstandorts.

In unserer globalisierten Welt haben Firmen die Qual der Wahl, wenn es darum geht, wo sie sich niederlassen. Wieso Basel trotz seiner überschaubaren Grösse sowohl bei alteingesessenen Unternehmen als auch bei Start-ups punkten kann und welche Rolle die gute Vernetzung der lokalen Player dabei spielt, hat uns Christof Klöpper, der CEO von Basel Area Business & Innovation, im persönlichen Gespräch verraten.

Christof Klöpper.
Christian Klöpper

Herr Klöpper, auf Ihrer Webseite steht, dass Sie Unternehmen dabei helfen, in der Region Basel erfolgreich zu sein. Wie machen Sie das ganz konkret?

Wir gehen diese Aufgabe auf drei verschiedenen Ebenen an. Erstens versorgen wir ausländische Firmen, die an Basel interessiert sind, mit den nötigen Informationen zum Standort, helfen ihnen beim Ansiedlungsprozess und machen sie mit den Playern vor Ort bekannt. Zweitens betätigen wir uns als Geburtshelfer für innovative Start-ups, insbesondere in den Bereichen Biotech, Healthcare und Produktionstechnologien. Diese unterstützen wir bei den ersten Schritten, zum Beispiel bei der Anmeldung von Patenten. Zudem vermitteln wir ihnen Kontakte zu passenden Partnern aus der Privatwirtschaft oder der Wissenschaft und sind ihnen dabei behilflich, die Finanzierung zu sichern. Und last but not least stellen wir Raum für Innovationen zur Verfügung: Unter dem Namen «Switzerland Innovation Park Basel Area» bieten wir an vier Standorten Co-Working-Spaces, Büros und Labors, die Gründern und Unternehmern vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung bieten.

Sie haben Biotech, Healthcare und Produktionstechnologien erwähnt – sind das die Geschäftsbereiche, die das grösste Interesse daran haben, sich in Basel niederzulassen?

Generell kann man sagen, dass der Bereich Life Sciences bei den Ansiedlungen aus dem Ausland dominiert. Die Region Basel gilt diesbezüglich als wichtigster Cluster in Kontinentaleuropa und hat daher eine regelrechte Sogwirkung. Nicht zuletzt deshalb erfreut sie sich im Verhältnis zu ihrer Grösse einer überdurchschnittlich hohen Quote an Firmen, die sich hier niederlassen und hier gegründet werden. Ebenfalls nehmen die Unternehmen zu, die in zukunftsorientieren Sektoren wie digitale Gesundheit tätig sind.

Wie sieht das in Zahlen aus, wie viele Unternehmen beraten Sie im Schnitt pro Jahr?

Wir können sagen, dass wir pro Jahr rund 30 Firmen aus dem Ausland bei der Ansiedlung behilflich sind. Zusätzlich dazu haben wir im letzten Jahr gegen 80 Start-ups bei der Gründung unterstützt. In beiden Bereichen beraten wir aber ein Vielfaches davon, denn es ergibt sich längst nicht aus jedem Kontakt ein konkretes Projekt.

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit anderen lokalen Playern wie der Handelskammer und dem Gewerbeverband für Sie?

Ich würde behaupten, sie ist matchentscheidend. Je länger je mehr verkaufen wir nicht nur die Vorteile des Standorts Basel, sondern ein funktionierendes Ökosystem – mit Partnern, die voneinander profitieren. Das leben wir einerseits intern, indem wir stark auf Vernetzung setzen. Wir merken andererseits aber auch, dass die Unternehmen selbst immer mehr danach fragen. Das Congress Center Basel ist dabei ebenfalls sehr wichtig für uns: Mit seinen Grosskongressen fördert es die Bekanntheit unserer Stadt und sorgt so dafür, dass sie in den für uns relevanten Kreisen überhaupt wahrgenommen wird.