UEFA Women’s Euro 2025: Sabine Horvath über Basels Rolle beim grössten Frauensportevent Europas

Mit der UEFA Women’s Euro 2025 steht Basel im Sommer erneut im Fokus eines internationalen Grossereignisses. Fünf Spiele, darunter das Eröffnungs- und Finalspiel, werden im St. Jakob-Park ausgetragen. Parallel dazu rücken zwei grosse Fan Zonen auf dem Barfüsserplatz und Messeplatz das städtische Leben in den Mittelpunkt. Sabine Horvath, Leiterin des Gesamtprojekts zur UEFA Women’s Euro 2025 in Basel, spricht über die strategische Bedeutung der Fanangebote, die Rolle der MCH Group, die Erfahrungen aus dem Eurovision Song Contest und die Chancen, die sich für die Stadt und ihre Akteure daraus ergeben.

Messe Basel UEFA Sabine Horvath

Du leitest das Gesamtprojekt zur UEFA Women’s Euro 2025 in Basel. Welche Bedeutung hat dabei die Umsetzung der Fan Zonen und wie positioniert sich die MCH Group in diesem Kontext?

In Basel werden fünf Partien ausgetragen einschliesslich des prestigeträchtigen Eröffnungs- und Finalspiels. Basel erwartet rund 170‘000 Besucherinnen und Besucher im Stadion. Wichtig ist aber auch, der Bevölkerung und Gästen ohne Match-Ticket ein tolles Fussball-Erlebnis zu ermöglichen. Hierfür haben wir die beiden Fan Zonen auf dem Barfüsserplatz und Messeplatz eingerichtet und wir sind dankbar, dass wir die Messe Basel für die Planung und den Betrieb der Fan Zonen gewinnen konnten.

Welche strategischen Ziele verfolgt die Stadt Basel mit den Fan Zonen? Stehen dabei primär Freizeitangebote im Vordergrund, oder geht es ebenso um Aspekte wie Tourismusförderung und wirtschaftliche Wertschöpfung?

Die UEFA Women‘s Euro 2025 ist der grösste Frauensportanlass in Europa und es war uns wichtig ein Programm zusammenzustellen, das für alle etwas bietet, und das über den ganzen Ferienmonat Juli hinweg. Es gibt viel Fussball, aber nicht nur. Neben den Public Viewings haben wir sieben Konzertabende, fünf Kinoabende, einen Ball-Parcours für die ganze Familie und für die Mutigen eine Riesen-Rutsche von 10 Meter Höhe.

Was bedeutet diese Grossveranstaltung für Basel als Veranstaltungs- und Wirtschaftsstandort, insbesondere im Hinblick auf internationale Sichtbarkeit?

Basel hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Grossanlässen im Bereich Sport, Kultur, Kongresse und jüngst mit dem ESC einen Musikevent organisieren dürfen und wichtige Voraussetzungen hierfür sind die gute Infrastruktur und das Know-how bei der Organisation. Jeder Grossanlass ist somit auch eine Visitenkarte für einen nächsten Grossanlass und trägt zur Bekanntheit und positiven Imageveränderung bei.

Die Stadt konnte bereits Erfahrungen mit Grossanlässen, wie zuletzt dem Eurovision Song Contest 2025, sammeln. Welche Learnings nehmt ihr aus vorherigen Veranstaltungen mit und was wird diesmal anders?

Es ist verfrüht, noch während des Events Learnings herauszuziehen. Hierfür gilt es die Evaluation des Anlasses in Bezug auf die Nachhaltigkeit abzuwarten. Diese Evaluation machen der ESC und die UEFA Women’s Euro gemeinsam und ich bin überzeugt, dass wir wertvolle Erkenntnisse für künftige Grossveranstaltungen gewinnen werden.

Welche Rolle spielt das Messe und Congress Center Basel als Veranstaltungsort im Gesamtkonzept der UEFA Women’s Euro 2025?

Die Messe Basel war sowohl für die Eventplanung des ESC wie auch der beiden Fan Zonen der UEFA Women’s Euro 2025 zuständig und nimmt somit eine wichtige Rolle bei beiden Grossevents wahr. Basel hat mit dem Messe und Congress Center, dem St. Jakob-Park und der St. Jakobshalle eine ausserordentlich gute Eventinfrastruktur. Diese wurde beim ESC und der Women’s Euro in ein Gesamtkonzept eingebunden, wodurch etwas richtig Grosses entstehen konnte. Ich bin fest davon überzeugt, dass durch die Zusammenarbeit aller Infrastrukturanbieter der Veranstaltungsort Basel sein Profil stärken und beste Voraussetzungen für weitere Megaevents schaffen kann.

Grossveranstaltungen bringen viele Menschen in die Stadt. Wie sorgt ihr dafür, dass die Fan Zonen nachhaltig, inklusiv und ins urbane Leben integriert sind?

Dies geht nur durch den Einbezug der verschiedenen Interessensgruppen. Wir haben zu einem Runden Tisch mit den verschiedenen Anspruchsgruppen eingeladen und die Bedürfnisse abgeholt. Und wir blieben mit den Interessensvertreterinnen und –vertretern während des ganzen Turniers im Austausch. Ich habe den Eindruck, dass dies für alle Beteiligten zu einem grösseren Verständnis für die Anliegen und Gegebenheiten geführt hat.

Welche Chancen ergeben sich für lokale Unternehmen, Gastronomie oder Kulturschaffende im Umfeld der Fan Zonen?

Das lokale Gewerbe, die Gastronomie und Hotellerie wurden von Basel Tourismus eingeladen, sich an der Gastfreundschaftskampagne zu beteiligen. Hierfür haben wir mit Projektmitteln einen Tool-Kit mit verschiedenen Produkten finanziert, welche der Branche zur Verfügung gestellt wurde. Das Angebot wurde sehr geschätzt und führte zu einer sehr hohen Beteiligung.

Worauf freust Du Dich persönlich am meisten bei der UEFA Women’s Euro 2025 und was wünschst Du Dir für Basel?

Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, da dieser Event vielschichte Ziele verfolgt. Hierzu gehört die Legacy und die Schaffung eines Schaufensters für den Mädchen- und Frauensport. Ich denke, dieses Fenster hat sich weit geöffnet und es ist zu hoffen, dass es über den Event hinaus offenbleibt. Auf organisatorischer Ebene ist es die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Stellen im Kanton sowie den externen Partnern wie der Messe oder Basel Tourismus oder Kulturinstitutionen. Durch diese Zusammenarbeit kann Basel den Unterschied ausmachen und im Standortwettbewerb punkten.

Impressionen