Mit dem Eurovision Song Contest 2025 in Basel rückte nicht nur die Stadt, sondern auch die MCH Group ins internationale Rampenlicht. Mitten im Geschehen: Simone Weiss, die mit ihrem Team für die Gestaltung und Umsetzung des Eurovision Village in den Hallen verantwortlich war, einem zentralen Treffpunkt für Fans, Medien und Partner. In diesem Interview teilt sie ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Learnings aus diesem Projekt, das in seiner Dimension und Energie einzigartig war.

Welche herausfordernden Aspekte gab es bei der Umsetzung des Eurovision Village in den Hallen und wie wurden diese bewältigt?
Die grösste Herausforderung bestand für mich darin, unser eigenes Eurovision Village auf die Beine zu stellen und das in sehr kurzer Zeit. Dabei mussten wir sowohl auf die Erfahrungen vergangener Austragungsorte zurückgreifen als auch Querschnittsthemen wie Sicherheit und Nachhaltigkeit mitdenken. Was uns letztlich durch diese intensive Phase getragen hat, war der kontinuierliche, offene Austausch im erweiterten Team, das kritische Hinterfragen bestehender Konzepte und eine gemeinsame Lösungsfindung.
Welche spezifischen technischen oder logistischen Learnings hast du aus der Gestaltung und Ausstattung der Hallen für das Eurovision Village gezogen?
Hier nehme ich zwei zentrale Learnings mit. Erstens hat sich die Idee bewährt, mit grossflächigen Prints zu arbeiten, dies ermöglichte uns, die Hallengrösse visuell anzupassen und gleichzeitig eine stimmige Ambiance zu schaffen. Zweitens waren wir positiv überrascht von der Akustik: Mit den richtigen Hilfsmitteln liess sich die Klangqualität in der Halle deutlich verbessern, mehr als ursprünglich angenommen. Dies ermöglicht uns zukünftig weitere Formate in den Hallen umzusetzen und ein breiteres Angebot der Bevölkerung zur Verfügung stellen zu können.
Wie haben sich die Anforderungen an die Hallen für ein international beachtetes Event wie den Eurovision Song Contest von anderen Projekten unterschieden, die du zuvor betreut hast?
Mehrere Faktoren machten dieses Projekt einzigartig: die extrem straffe Timeline, meine neue Rolle als Veranstalterin, die immense Komplexität des Events sowie die Vielzahl an Querschnittsthemen. All diese Aspekte zusammen machten das Projekt zu einer aussergewöhnlichen Herausforderung.
Gab es während des laufenden Events kurzfristige Anpassungen oder unerwartete Situationen in den Hallen, auf die ihr reagieren musstet und wenn ja, wie habt ihr das gelöst?
Die grösste unerwartete Situation war der massive Besucherandrang am Finalsamstag. Dank der engen Zusammenarbeit mit der Polizei gelang es uns, auch diesen Ansturm zu bewältigen. Die Besucherinnen und Besucher konnten sicher über die Rosentalanlage zum Eingang des Eurovision Village geleitet werden, eine echte Teamleistung unter Druck. Es wurde aber von den Gästen sehr friedlich aufgenommen und umgesetzt, was es für uns ebenfalls einfacher gestaltete.
Welches persönliche oder berufliche Learning nimmst du aus dem Projekt mit?
Diese ESC-Reise war für mich eine einmalige und unvergessliche Erfahrung! Mit nichts anderem vergleichbar. Besonders beeindruckt hat mich die unglaubliche Energie, die entstehen kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Dieses Gemeinschaftsgefühl war überwältigend und sehr inspirierend.
Wenn ihr das Eurovision Village noch einmal umsetzen würdet – was wäre heute von Anfang an klarer, und was würdet ihr im Rückblick vielleicht anders angehen?
Die Learnings für eine zweite Runde wären riesig. Schon bei der Teamaufstellung könnte man gezielter vorgehen, und auch das Bewusstsein für die zu erwartenden Herausforderungen wäre heute viel ausgeprägter. Gleichzeitig glaube ich, dass gerade diese anfängliche Ungewissheit ein wichtiger Teil der Magie des ESC ist, sie macht das Projekt so besonders und lebendig.